Gefahren in der kalten Jahreszeit: Wenn die Straßen plötzlich glatt sind
Vorsicht vor glatten Straßen! Pendler sind jetzt überwiegend in der Dämmerung oder im Dunkeln unterwegs. Beim Eingewöhnen in den mobilen Herbst sollten sich Autofahrer die damit verbundenen Gefahren vergegenwärtigen. Neben Nebel und erstem Frost drohen auf Land- und Dorfstraßen zusätzlich glatte Straßen durch Laub oder Schmutz von den Erntefahrzeugen. Wie es ohne Rutschpartie durch den Herbst geht, zeigen Ihnen die Tipps der TÜV Süd-Fachleute.
ERDE: Bei der Ernte vom Feld auf die Straße verschleppte Ackererde kann die Fahrbahn zur Rutschbahn machen. „Nasse Erde kann genauso glatt sein wie eine schneebedeckte Fahrbahn“, sagt Eberhard Lang von TÜV SÜD. Die Reifen haben nur noch rund ein Fünftel der Haftung, die sie bei trockenem Asphalt bieten. Während jedoch bei Schnee recht vorsichtig gefahren wird, passen viele Autofahrer die Geschwindigkeit auf verschmutzten Straßen kaum an.
LAUB: Ähnlich rutschig wie Erde und Schnee ist nasses Laub. Jeder etwas kräftigere Tritt auf die Bremse ruft sofort das Anti-Blockier-System (ABS) auf den Plan. Daher ist es nur sinnvoll, bei Laub auf der Straße das Tempo zu drosseln. So verdecken die Blätter möglicherweise Schlaglöcher, Steine und andere Hindernisse.
REGEN: Dunkelheit und Scheibenwischerschlieren machen die Fahrt durch Niederschlagsgebiete jetzt anstrengend. Während des ersten Regens nach längeren Trockenperioden droht neben Aquaplaning noch ein Schmierfilm. Er entsteht aus einem Gemisch aus Straßenstaub, Reifenabrieb und anderen Verschmutzungen,
das bei Kontakt mit Wasser mitunter sogar Schaumränder bildet. Dies ist dann ein untrügliches Zeichen für glatte Straßen. Scheibenwischer, die selbst nach gründlicher Reinigung von Wischblättern und Scheibe nicht mehr streifenfrei säubern, sollten ausgetauscht werden.
FROST: Verlassen Sie sich dabei nicht zu sehr auf eine eventuell vorhandene Außentemperaturanzeige. „Sie unterliegt anderen Umwelteinflüssen und die Temperatur auf dem Asphalt kann wesentlich niedriger sein“, erklärt Lang. Unterhalb von drei Grad müsse außer bei sehr trockener Witterung stets mit Glätte gerechnet werden. Besonders gefährdet seien Brücken, Waldschneisen und Straßeneinschnitte.
NEBEL: Eine Verkehrsregel, die bei Nebel viel zu wenig beachtet wird: Bei Sichtweiten unter 50 Metern gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Und nur, wenn weniger als 50 Meter Sicht vorhanden ist, darf die Nebelschlussleuchte eingeschaltet sein. Der Einsatz von Nebelscheinwerfern ist schon früher zulässig; außer bei Nebel auch bei Sichtbehinderung durch starken Regen und Schneefall.
LICHT: Gerade, weil die Tage jetzt viel kürzer sind und bis 21. Dezember noch an Tageslicht-Stunden verlieren werden, ist das Abblendlicht so wichtig. Fahren Sie in den dunklen Jahreszeit am besten generell mit Licht.
Mit diesen Tipps sind Sie für die kommenden Monate gerüstet und kommen trotz glatter Straßen gut und sicher an Ihr Ziel. Ihr Automobilclub wünscht Ihnen eine gute und sichere Fahrt.