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Wenn man an Deutschland denkt, sind es oft die hochgelobten Autobahnen und die Zuverlässigkeit und Innovationsfähigkeit, die weltweit bewundert werden. Doch der Glanz vergangener Jahrzehnte verblasst, während sich Deutschland im Würgegriff eines massiven Infrastruktur-Desasters befindet. Mobilität ist hierzulande gar nicht mehr so einfach realisierbar. Was einst ein Vorbild für Modernität und Effizienz war, wirkt heute wie ein Flickenteppich aus Baustellen, Staus, maroden Straßen und Brücken und Verspätungen bei Bahn und Flug. Wie konnte es so weit kommen? Und vor allem: Wie können wir das Ruder noch herumreißen?
Autofahrer in Deutschland stehen durchschnittlich 46 Stunden pro Jahr im Stau – das sind fast zwei volle Tage, die vergeudet werden. Hinter diesen Stunden verbergen sich persönliche, aber auch wirtschaftliche Verluste in Milliardenhöhe. Die deutschen Autobahnen, einst Sinnbild für Geschwindigkeit und Freiheit, sind heute zum Symbol für den verpassten Ausbau und mangelnde Weitsicht geworden. Und während das Verkehrsaufkommen stetig steigt, bleibt die Infrastruktur zurück. Jedes Jahr gibt es mehr Autos auf den Straßen, mehr Güterverkehr, doch das Straßennetz wächst kaum.
Die Gründe sind vielschichtig. Die deutsche Straßeninfrastruktur wurde in der Nachkriegszeit aufgebaut, in der der Fokus auf schnellem Wiederaufbau lag und nicht auf der Schaffung eines nachhaltigen Systems für die Zukunft. Viele Autobahnen, die damals entstanden, sind für das heutige Verkehrsaufkommen schlicht nicht ausgelegt. Die Folge: Baustellen, kaputte Straßenbeläge und ein Verkehrsinfarkt, der bundesweit für Stillstand sorgt.
Besonders stark ist der Güterverkehr von Staus auf Autobahnen betroffen. Bis zu 75 Prozent des gesamten Gütertransports im Land werden über die Straße abgewickelt. Tendenz steigend. Jede Verzögerung führt dabei zu höheren Kosten, längeren Lieferzeiten und einer unnötigen Belastung der Umwelt. Auch die schwierige Suche nach LKW-Parkplätzen stellt für die Fahrer ein großes Problem dar. Nach aktuellen Schätzungen fehlen derzeit etwa 35.000 bis 40.000 LKW-Stellplätze an den Autobahnen in Deutschland.
Brücken, die stillen Helden unserer Verkehrswege, werden zunehmend zu gefährlichen Nadelöhren. Über 40.000 Brücken spannen sich über das Land, doch viele von ihnen stehen am Rande ihres Verfalls. Die Leverkusener Brücke, die seit Jahren für LKW gesperrt ist, ist nur die Spitze des Eisbergs. Noch alarmierender war der jüngste Einsturz der Brücke in Dresden im August 2024. Dieses Bauwerk, das die Stadt mit wichtigen Verkehrsadern verbindet, stürzte plötzlich ein und riss den Verkehr in der Region ins Chaos. Glücklicherweise gab es keine Todesopfer, doch das Unglück verdeutlicht auf dramatische Weise die Dringlichkeit des bundesweiten Problems. Die Situation ist brisant. Über 4.000 Brücken werden als sanierungsbedürftig eingestuft. Doch statt schnell zu handeln, wird die notwendige Sanierung oder der Neubau oft verschoben – zu teuer, zu kompliziert, zu langwierig. Deutschlands Brücken stehen vor einem Kollaps, und ohne schnelle, umfassende Investitionen droht das nächste Desaster.
Nicht nur der Straßenverkehr ächzt, auch das Schienennetz steht massiv unter Druck. Jahrelange Versäumnisse bei der Modernisierung, unzureichende Kapazitäten und ständige Verspätungen prägen das Bild der Deutschen Bahn – und dass trotz Milliardeninvestitionen, die immer wieder fließen. Wer dann auf das Flugzeug ausweichen möchte, stellt ein ähnliches Bild fest. Hat man die meterlange Schlange an den Sicherheitschecks überstanden, hat man oft auch mit enormen Verspätungen zu kämpfen oder Flüge werden kurzfristig gänzlich gestrichen. Während Länder wie Frankreich oder Japan auf Hochgeschwindigkeitszüge setzen, die pünktlich und effizient fahren, bleibt Deutschland im Stau der Verspätungen stecken. Eine zuverlässige Mobilitätsform sieht anders aus. Oft bleibt dann nur noch das Auto.
Das Infrastruktur-Desaster Deutschlands ist nicht allein das Ergebnis fehlender Investitionen. Ein Hauptproblem ist die überwältigende Bürokratie. Planungsverfahren für neue Projekte dauern oft Jahre oder Jahrzehnte. Während in anderen Ländern neue Autobahnen oder Schienennetze in Rekordzeit gebaut werden, verzögern hierzulande Genehmigungsprozesse, Klagen von Bürgerinitiativen und Umweltschutzauflagen den Fortschritt erheblich.
Besonders langwierig sind die Planungsverfahren für Großprojekte. Vom ersten Spatenstich bis zur Fertigstellung können Jahrzehnte vergehen – währenddessen haben sich die Rahmenbedingungen oft bereits geändert und das ursprüngliche Konzept ist veraltet, bevor der Bau überhaupt abgeschlossen ist. So verkommen ambitionierte Projekte wie der Berliner Flughafen oder Stuttgart 21 zu Symbolen für die Planungs- und Baukatastrophen der Bundesrepublik.
Es steht außer Frage, dass Deutschlands Infrastruktur, aber auch unsere Wirtschaft eine dringende Generalüberholung benötigen. Denn: Konjunktur braucht Infrastruktur. Es braucht neben massiven Investitionen auch eine radikale Reform der Bürokratie. Planungsverfahren müssen beschleunigt, Bürokratie abgebaut und Genehmigungsverfahren vereinfacht werden. Gleichzeitig müssen neue Technologien und digitale Lösungen stärker in den Fokus rücken und Bund, Länder und Kommunen enger zusammenarbeiten, um groß angelegte Infrastrukturprojekte zu realisieren.
Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland e.V., beobachtet schon lange den langsamen Verfall der deutschen Infrastruktur und ist sich sicher: „Wir brauchen wieder mehr Mut zur Innovation, mehr Geschwindigkeit bei der Umsetzung und den festen Willen, wieder zu einem Vorbild in Sachen Mobilität zu werden. Nur so wird aus dem heutigen Desaster ein Wegweiser für die Zukunft.“
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