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Autos rollen an, jemand zapft, ein anderer startet den Ladevorgang. Nebenan läuft die Autowäsche, ein Fahrer prüft den Reifendruck. Drinnen duftet es nach Kaffee, draußen sitzen Reisende in der Sonne und machen kurz Pause vom Alltag. Manche holen sich einen Snack, andere erledigen den Wochenendeinkauf oder holen ein Paket ab. Es ist ein Ort der Bewegung und doch einer zum Ankommen. Willkommen an der Tankstelle der Zukunft – oder besser gesagt: im Mobilitäts- und Service-Hub von morgen.
Denn hier geht es längst um mehr als nur um Kraftstoff. Tanken, laden, einkaufen, genießen, vernetzen – all das verschmilzt zu einem neuen Erlebnis. Tankstellen werden zu Treffpunkten für Menschen und Mobilität,
zu Orten, an denen Energie auf Atmosphäre trifft und Service neu gedacht wird.
Wer tankt, will weiter. Das war lange gelebte Realität: Schnell ranfahren, tanken, bezahlen, weiterfahren. Doch dieses Verhalten passt nicht mehr vollständig in eine Zeit, in der neue Antriebstechnologien und Lebensstile das Unterwegssein verändern. Natürlich gibt es sie weiterhin, die Eiligen, die sich nicht länger als nötig an einer Tankstelle aufhalten. Diese haben ganz andere Vorstellungen und Wünsche von ihrer Tankstelle. Es muss schnell gehen, da verzichtet man auch gerne mal auf den Plausch mit dem Tankstellenmitarbeiter und zieht sich an der SB-Theke seinen frischen Kaffee.
Daneben ist eine neue Generation von Mobilen unterwegs: Fahrer von Elektroautos, Pendler, Berufskraftfahrer, Reisende. Sie alle haben unterschiedliche Bedürfnisse. Laden dauert beispielsweise länger als tanken und diese Zeit will genutzt sein. Denn wer bleibt, erwartet mehr: Atmosphäre, Komfort, Qualität. Ebenso der berufliche Vielfahrer, der zunehmend von unterwegs aus arbeitet und einen entsprechenden Arbeitsplatz und Versorgung braucht. Die Tankstelle der Zukunft ist deshalb zunehmend ein vielfältiger Ort für Tankstopp und bewussten Zwischenstopp. Ein Platz, an dem man Energie tankt.

Rund 14.000 Straßentankstellen gibt es in Deutschland. Ihre Anzahl bleibt seit Jahren stabil, aber ihr Wesen verändert sich. Der sichtbarste Wandel betrifft das Tanken selbst. Neben den klassischen Zapfsäulen entstehen Ladeparks, Wasserstoffstationen und LNG-Zapfsäulen. „Was wir jetzt schon beobachten, ist der größer werdende Anteil an nachhaltigen Angeboten im Sinne von HVO100, E-Fuels, Wasserstoff und Elektromobilität“, sagt Benjamin Kraatz, Leiter Marketing & Kommunikation von Sprint Tank. „Hier rechnen wir mit einem weiteren Ausbau der Angebote, wobei sich perspektivisch sicher einige wenige Favoriten herauskristallisieren werden, die den Markt dann bestimmen.“
Viele Betreiber investieren bereits in Ladeinfrastruktur, Photovoltaik und alternative Kraftstoffe. Die Tankstelle wird damit zu einem technologieoffenen Ort, an dem Strom, Wasserstoff und alternative Kraftstoffe nebeneinander existieren. Oder, wie Wolfgang Wahr, Geschäftsführer von Fritz Wahr Energie, sagt: „Die Tankstelle wird sich zur Energiestelle entwickeln, die weit mehr als nur Kraftstoff anbietet – offen für neue Technologien und innovative Lösungen.“
Mit neuen Energien kommt auch ein neues Selbstverständnis; Service wird zum zentralen Produkt. Während früher der Preis an der großen Anzeige über dem Dach das wichtigste Argument war, zählen heute darüber hinaus andere Werte wie Bequemlichkeit, Verlässlichkeit und Atmosphäre. „Unsere mittelständischen Tankstellen zeigen, wie Innovation im Alltag funktioniert“, betont Daniel Kaddik, Geschäftsführer des Bundesverbands freier Tankstellen (bft). „Sie verbinden Energieversorgung mit regionalem Handel, Gastronomie, Paketdiensten oder Mobilitätsservices. Das größte Potenzial liegt in marktwirtschaftlich gestalteter Vielfalt – also Angeboten, die sich an Kundenbedürfnissen orientieren, nicht an Förderlogiken. Besonders in ländlichen Regionen gleichen Tankstellen fehlende Nahversorgungs- und Gastrostrukturen aus und schaffen so neue Aufenthaltsorte.“
Auch Digitalisierung spielt dabei eine große Rolle. Self-Service-Kioske, mobile Bezahlsysteme und Apps können den Ablauf vereinfachen. Tankstellen werden zu intelligenten Systemen, die freie Ladeplätze anzeigen, via digitalen Displays über Ladezeiten und Angebote informieren und Zahlungen im Hintergrund laufen lassen. Für Flottenkunden und Logistiker könnte damit in Zukunft ein völlig neuer Komfort entstehen: Automatisierte Abrechnung, Routenoptimierung, Echtzeitdaten über Verbrauch und CO2-Ersparnis. Die Tankstelle wird so zum digitalen Nervenknoten der Mobilität. Doch so digital die Prozesse werden, der menschliche Kontakt bleibt entscheidend. Wenn Automaten Routine übernehmen, bleibt den Mitarbeitenden mehr Zeit für das, was wirklich zählt – echte Gastfreundschaft.
Vorbei sind die Zeiten, in denen man zwischen Motoröl und Kaugummis an der Kasse stand. Heute locken helle Shops mit Lounge-Atmosphäre, hochwertige Snacks, frische Salate, gesunde Mahlzeiten und Kaffee in Barista-Qualität. Die Convenience-Offensive der letzten Jahre hat die Tankstelle zum Nahversorger gemacht und dieser Trend wird sich fortsetzen. „Die Tankstelle der Zukunft ist ein Ort für vielfältige Dienstleistungen“, sagt Philipp Arner, Vorstand der BK Tankstellen. „Neben Mobilität, Autowäsche und bisher üblichen Tankstellenshops nehmen zusätzliche Convenience-Angebote einen immer größeren Raum ein.“ Der BK-Vorstandsvorsitzende Dietmar Possart ergänzt: „Insbesondere Unterwegs-Verpflegung und Logistikdienstleistungen werden von den Kunden gefragt. Je nach Standort funktionieren ‚Nebengeschäfte‘ auch heute schon sehr gut. Die Kunden schätzen die gute Lage und langen Öffnungszeiten.“
Viele Betreiber experimentieren zudem mit Co-Working-Zonen, Fitnessräumen, Paketstationen oder Selbstbedienungsgastronomie. Der SB-Trend, der auch in Supermärkten, Baumärkten oder Fast-Food-Ketten zu beobachten ist, hat längst auch die Tankstellen erreicht. So auch an den Autobahn nahen Autohöfen in Deutschland: „Im Shop geht der Trend zu Bedienautomaten“, berichtet Armin Simmelbauer, Geschäftsführer der Vereinigung Deutscher Autohöfe (VEDA). „Der Kunde kann sich in aller Ruhe zusammenstellen, was ihm schmeckt. Hier haben wir schon Erfolge mit Umsatzsteigerungen feststellen können.“
Durch den Wandel entstehen neue Geschäftsmodelle, indem Gastronomie, Einzelhandel, Logistik und Energieversorgung zusammenwachsen. Kooperationen mit Lieferdiensten, Carsharing-Anbietern oder Energieunternehmen machen Tankstellen zu multifunktionalen Knotenpunkten. „Strategisch setzen wir verstärkt auf Partnerschaften, um das eigene Investitionsrisiko möglichst gering zu halten“, sagt Kraatz von Sprint Tank. „Sei es zum Beispiel im Bereich Kaffee, wo wir mit Costa Coffee als erste Tankstellengesellschaft in Deutschland seit letztem Jahr kooperieren oder im Bereich Ladesäulen, wo wir gemeinsam mit dem größten Erzeuger erneuerbarer Energien in Europa unser Netz ausbauen.“
Viele Betreiber wünschen sich dennoch mehr Unterstützung und weniger Regulatorik von der Politik, um mehr Investitionen zu ermöglichen. Wichtig seien geringere Einstiegshürden für neue Konzepte und kürzere
Genehmigungsverfahren. Marcus Feldhaus, Geschäftsführer von Feldhaus Energie, fordert zudem Planungssicherheit für die Branche und einen technologieoffenen Weg: „Es muss eine freie Entscheidung der Kunden geben, Verbote wie ein Verbrennerverbot verunsichern die Kunden und somit auch die Investitionen der Tankstellen. Weniger bürokratische Hürden bei Investitionen wären hier schon ein Schritt in die richtige Richtung.“
Neben neuen Konzepten, Antrieben und Service-Angeboten sollte man eines nicht vergessen: Tankstellen sind auch ein zentraler Bestandteil der kritischen Infrastruktur in Deutschland. Sie sichern Energieversorgung im Alltag und im Krisenfall die Handlungsfähigkeit von Wirtschaft, Bevölkerung und Einsatzkräften. Ohne funktionierende Tankstellen stünden Transport, Landwirtschaft, Rettungsdienste oder Katastrophenschutz still. Gerade in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten und wachsender Anforderungen an die Wehrfähigkeit des Landes zeigt sich ihre strategische Bedeutung. Eine verlässliche und flächendeckende Energieversorgung ist damit nicht nur eine Frage von Komfort, sondern auch von nationaler Resilienz.
Die Tankstelle spielt eine tragende Rolle in der Infrastruktur eines Landes. Vielleicht ist genau das ihre größte Stärke: Beständigkeit. Aber die Tankstellen zeigen auch, dass sie sich anpassen und auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen können.
„Ob Strom, HVO100, E-Fuel, Wäsche, Einkauf oder Espresso – entscheidend ist, dass die Tankstelle von morgen mehr kann, als Energie abzugeben. Sie muss Aufenthaltsqualität bieten, Service neu definieren und sich als Partner im Alltag verstehen.“, sagt Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland e.V. In einer Zeit der Veränderung würde die Tankstelle zum beständigen Herzstück einer vernetzten, innovativen und menschlicheren Mobilität.
Artikel erschienen im Mobil in Deutschland-Magazin, Ausgabe Winter 2025.
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